M L
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Vorab: ich habe bewusst mehrere Monate gewartet, um eine sachliche Bewertung abzugeben.
Wir haben letztes Jahr unser erstes Kind erwartet und hatten von Anfang an geplant, in Roth zu entbinden. Mir ging es von Beginn an in der Schwangerschaft sehr schlecht, da ich unter hyperemesis gravita litt und irgendwann nicht einmal mehr Wasser bei mir behalten konnte. Ich ging dann für eine Woche ins Krankenhaus nach Roth, um dort Infusionen zu bekommen. Der Arzt, der mich in dieser Zeit betreute, war super und kompetent und ich habe mich auf Station 1 gut aufgehoben gefühlt. Der Arzt hat dort dann auch erfahren, dass ich seit etlichen Jahren starke Schmerzmittel nehme, die in Absprache mit allen meinen Ärzten auch in der Schwangerschaft genommen werden konnten, ohne dem Baby zu schaden. Vier Monate später waren wir beim Infoabend der Klinik und auch da hatten wir ein gutes Gefühl, ebenso bei der Vorstellung in der Gemeinschaftspraxis neben dem Krankenhaus wenige Wochen vor dem ET.
Eine Woche vor dem ET platzte abends gegen 19:00 zuhause meine Fruchtblase, wir sind dann zu 22:00 in die Klinik gefahren und kamen dort auch direkt in den Kreißsaal. Da nicht wirklich etwas voran ging, waren wir dann noch viel draußen spazieren. Am Mittag des inzwischen zweiten Tages übernahm dann ein anderer Arzt die Schicht. Dieser machte mittags einen Ultraschall und meinte dann zu meinem Mann und mir, dass das bei mir ja eine absolute Risiko Schwangerschaft sei (wovon ich das erste Mal in der kompletten Schwangerschaft hörte). Er begründete das damit, dass ich ja das starke Schmerzmittel nähme und Übergewicht habe. Er legte uns nahe, in ein anderes Krankenhaus zu wechseln, ließ uns aber die Wahl, in Roth zu entbinden.
Mein Mann und ich waren nach der Aussage total durch den Wind, weil zudem noch die Aussage kam, ich müsse auf jeden Fall mit Komplikationen bei der Geburt rechnen. Wir entschieden aber, wie geplant in Roth zu bleiben. Es ging auch dann leider nur langsam voran mit der Geburt.
Um 20:00 kam der Arzt dann zu uns und meinte, es würde ihm jetzt reichen, er würde die Verantwortung für die Geburt nicht übernehmen und mich verlegen lassen und rief einen Krankenwagen für den Transport. Ich war komplett perplex und geschockt und wusste nicht, was ich sagen sollte. Er legte dann noch nach und meinte, es würde ja eh "auf jeden Fall ein Notkaiserschnitt unter Vollnarkose" werden. Da war es dann bei mir endgültig vorbei und ich weinte nur noch. Im Krankenwagen bekam ich von dem Sanitäter hinten im Auto etwas von "Beckenendlage" mit und fragte ihn irritiert, ob ich damit gemeint sei? Er meinte ja, die Info hätte ihm der Arzt gegeben. Mein Baby lag seit der 30. SSW mit dem Kopf Richtung Becken... Der Arzt hatte mittags selber noch einen Ultraschall gemacht und wusste das doch? Glücklicherweise habe ich das durch Zufall gehört und konnte diese Fehlinformation aus der Welt schaffen.
Letztendlich brachte ich dann ein völlig gesundes Baby zur Welt, ohne irgendwelche Komplikationen für das Baby oder mich, auf natürlichem Wege, ohne PDA oder geschweige denn dem prophezeiten Notkaiserschnitt unter Vollnarkose...
Mein Baby hatte auch keine starke Atemdepression, wie der Arzt es in Roth vorhergesagt hatte, es war absolut gesund und munter.
Roth mag gut und schön sein für jede Standard-Schwangere. Sobald man aber etwas mehr wiegt und irgendwas anderes nimmt, als Standard-Medikamente, sollte man wohl besser woanders hingehen. Rückwirkend konnte uns nichts Besseres passieren, als nach Nürnberg Süd verlegt zu werden. Dort wurden wir die ganze Zeit auch von einer Hebamme betreut, die nur für uns da war, anders als in Roth.
Hr. Dr. K. in Roth ist, meiner Meinung nach, an Inkompetenz nicht zu überbieten. Eine Schwangere, die das erste Kind bekommt derart zu verunsichern und dann nach knapp 20 Stunden rauszuwerfen, weil es einem nicht schnell genug geht, ist einfach unter aller Sau, anders kann man es nicht sagen. Wir wollen irgendwann gerne noch ein Kind bekommen, aber nichts auf der Welt könnte mich dazu bringen, in Roth zu entbinden